Warum Deutschland neutral bleiben muss

Als Patriot muss man in erster Linie das deutsche Interesse verfolgen. Unser nationales Interesse ist nicht die Verteidigung der Ukraine, sondern die Verteidigung Deutschlands. Deutschland aber wird untergehen, wenn wir uns weiter in die Kriegsfront gegen Russland einreihen: Die Unterstützung der Sanktionen schädigt Deutschland genauso stark wie Russland (was vermutlich das Ziel der Yankees war); der Stop von Nord Stream 2 gefährdet unsere ohnedies labile Energieversorgung und macht uns abhängig von viel teurerem amerikanischen Fracking-Gas; der Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-Zahlungsverkehr bringt unsere Exporte nach Russland zum Erliegen. Schließlich und am wichtigsten: im Falle einer Eskalation ist Deutschland das nukleare Schlachtfeld, da die Kommandozentralen der Amis für das Kriegsgebiet hauptsächlich in Deutschland liegen und in Büchel/Rheinland-Pfalz ihre Atomwaffen lagern.

Viele Mitbürger meinen, sie seien „weder für Russland noch für Amerika”. Aber gerade in diesem Fall müssten sie für eine strikte Neutralität Deutschlands in diesem Konflikt kämpfen. Nur wenn Deutschland sich demonstrativ von der Kriegsfront zurückzieht, sich nicht an Sanktionen beteiligt und mit Nord Stream 2 seine Energieversorgung sichert, kann es einen eigenständigen Weg zwischen Ost und West einschlagen und auch anderen Ländern ein Beispiel bieten. Ein Gürtel neutraler Staaten von der Ostsee bis zum Mittelmeer könnte die Konfrontation der Atommächte verhindern und die Keimform eines souveränen Europas sein, das die Besatzung der USA abschüttelt, ohne sich in die Arme Russland zu begeben.

Für eine neue Friedensbewegung

Modell für eine neue Friedensbewegung könnte die alte von zu Beginn der 1980er Jahre sein. Diese vereinigte Moskau-Freunde und Moskau-Kritiker, die sich aber in einem einig waren: die Ablehnung neuer amerikanischer Raketen auf deutschem Boden, die unser Land zum Schlachtfeld gemacht hätten. Es war Nationalpazifismus im besten Sinne des Wortes.